Vermisster Arian aus Bremervörde: Neue Suche nach Zeugenhinweis
Nach einem Zeugenhinweis im Fall des seit zwei Wochen vermissten Arian aus Bremervörde haben Polizei und Feuerwehr am Dienstag erneut die Oste abgesucht. Eine Frau hatte einen Gegenstand im Fluss Oste treiben sehen.
Die Frau aus Süddeutschland habe sich im Internet den Livestream einer Webcam angeschaut, die die Oste in Höhe der Schwebefähre Osten-Hemmoor zeigt, teilte die Polizeiinspektion Rotenburg am Mittwoch mit. Als sie im Wasser einen Gegenstand entdeckte, habe sie sofort die Polizei informiert.
Suche nach Arian - Polizeihubschrauber fliegt die Oste ab
Den Angaben zufolge hat die "Ermittlungsgruppe Arian" daraufhin die örtliche Polizei und die Feuerwehren aus Osten, Neuhaus und Oberndorf damit beauftragt, das Gewässer abzusuchen. Dabei kam laut Polizei neben einer Drohne auch ein spezieller Suchhund zum Einsatz. Mit einem Polizeihubschrauber hätten die Einsatzkräfte die Oste von Bremervörde bis zur Ostemündung in der Elbe abgeflogen - jedoch ohne Erfolg. Der Hinweis habe sich nicht bestätigt, hieß es von der Ermittlungsgruppe. Um welchen Gegenstand es sich auf der Übertragung der Webcam gehandelt habe, sei bislang unklar, so die Polizei.
"Ermittlungsgruppe Arian" wertet weiterhin Hinweise aus
Die fünfköpfige "Ermittlungsgruppe Arian" wertet seit einer Woche Hinweise und Spuren aus. Wie viele Hinweise insgesamt seit dem Verschwinden des Sechsjährigen eingegangen oder bearbeitet wurden, könne er nicht beziffern, sagte Heiner van der Werp von der Polizeiinspektion Rotenburg dem NDR Niedersachsen. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben weiter in alle Richtungen. Hinweise auf ein Verbrechen gibt es demnach nicht. Man gehe weiter davon aus, dass Arian von seinem Zuhause in Bremervörde-Elm zum Fluss Oste gelaufen ist und dabei auch ein Waldstück passiert hat, so van der Werp. Auf der anderen Seite wisse man aber nicht, was unterwegs passiert sei.
Groß angelegte Suche - bis vergangenen Dienstag
Groß angelegte Suchaktionen hatte die Polizei vor einer Woche eingestellt. Zeitweise war mit einer 1.500 Meter lange Menschenkette, Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, einem Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Booten und Tauchausrüstung nach Arian gesucht worden. Laut Polizei waren eine Woche täglich rund 800 Kräfte von Feuerwehr, Bundeswehr, Technischem Hilfswerk (THW), Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Polizei im Einsatz. Auch der Fluss Oste und weitere kleinere Gewässer in Arians Wohnort Elm waren mehrfach abgesucht worden.
Arian wird seit 22. April vermisst
Der autistische Junge wird seit dem Abend des 22. April vermisst. Sein Vater hatte sich bei der Polizei gemeldet. Sofort war eine Suche ausgelöst worden, die in den folgenden Tagen immer wieder ausgeweitet wurde. Weil Arian wegen seines Autismus nicht auf Ansprache reagiert, wurden die Einsatzkräfte von einer Expertin beraten. Der Junge hatte sein Elternhaus auf Socken verlassen, lediglich leicht bekleidet, mit einem Langarmshirt und einer Hose.
Polizei bittet um Hinweise
Die Polizei in Bremervörde hat ein Hinweistelefon eingerichtet. Wer etwas zum Aufenthaltsort des Jungen sagen kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer (04761) 74 89-135 oder -144 zu melden.